Aktion umweltfreundlicher Winterdienst: schädliche Salzstreuung zur Straßensicherung

"Steter Tropfen höhlt den Stein!"

 

Streusalz war vor Jahrzehnten im Winterdienst alternativ zum Sandsplit die einzige Lösung für möglichst umfalfreie Straßenverhältnisse bei Eis und Schnee. Zugleich war dieses Salz (Natrium-Chlorid) aber auch etxrem umweltfeindlich, da es sich sehr schädlich auf Pflanzen und selbstverständlich auch auf die Gewässer auswirkte. Vor über 40 Jahren hatte ich deshalb im Herbst 1979 fast im Alleingang eine "Anti-Streusalz-Kampagne" gestartet. Prominente Unterstützung bekam ich allerdings durch Prof. Julius Speer, dem damaligen Präsidenten der renomierten Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seine wissenschaftlich fundierten Expertisen waren für mich eine seriöse Grundlage.

 

Umwelschutzthemen waren damals noch ein Randthema, obwohl der Freistaat Bayeren als erstes Land in Europa bereits ein Umweltministerium unter Max Streibl installiert hatte. Persönliche Referenten übrigens Edmund Stoiber, nachmaliger Ministerpräsident, und Wolfgang Gröbl, nachmaliger Landrat und Umweltstaatsekretär.

Der "Alpenplan", der sich um besonders schutzwürdige Regionen kümmerte, war und ist eines der vielen erfolgreichen Projekte. Beim CSU Kreisverband bildete sich gleichfalls ein AK Umweltschutz, dem ich von Anfang angehörte. Ebenso als Gründungsmitglied der "Schutzgemeinschaft Schliersee", die sich gegen die damals schon zügellose Bebauung von Schliersee durch dubiose Bauträger engagierte.

 

Alles braucht seine Zeit. Zurück um Thema Streusalz: Das positive Ergebnis war damals, dass nach dieser Aktion zahlreiche weitere Testversuche mit allem möglichen und unmöglichen Streugut für wintersichere Straßen durchgeführt wurden. Auch der ADAC hatte mitgewirkt. Meine Strafanzeige gegen das Straßenbauamt Rosenheim wurde vom Landgericht München II fast erwartungsgemäß abgeschmettert. Was blieb war die Erwartung, dass früher oder später doch eine einigermaßen umweltfreundlichere Lösung gefunden würde. Es dauerte allerdings noch zwei, drei Jahre bis man auf die weitaus umweltgünstigere Lösung umstieg, auf die Salzsole. Sie ist nicht der Weisheit letzter Schluss, aber eine vernünftige Zwischenlösung.

 

Nach Sole Gurkenwasser? Dass dieses Thema auch jetzt noch interessiert, zeigen Medienmeldungen Anfang 2021. Mit sehr guten Erfolg mache man derzeit Versuche mit "Gurkenwasser". Dieses ist bisher Abfallprodukt bei der Essiggurken-Herstellung. Also zwei Fliegen mit einer Klappe. Manchmal dauert es halt alles ein bisserl.

Die Zeit steht Gott sei Dank nicht still. Die Entwicklung geht weiter. Hier neue Ideen, wie man den Einsatz von Streusalz reduzieren und den Winterdienst umweltfreundlicher gestalten kann:

Gurkenwasser im Winterdienst weiter...

 

Rübensaft gegen Straßenvereisung weiter...